Bericht vom Jareker Treffen 2009

Bericht vom 34.  Jareker  Treffen  2009   in Beuren

am Samstag, den 9. Mai 2009

 

Am 9. Mai 2009 fand im Bürgerhaus der Patengemeinde Beuren das 34. Jareker Treffen statt. Nach dem Mittagessen trafen sich die 50 Teilnehmer in der Nikolauskirche zum Gottesdienst. Der Beurener Gemeindepfarrer, Herr Andreas Stiehler, hielt eine ausgezeichnete Predigt. Im Anschluss an den Gottesdienst gedachte der 2. Vorsitzende des OA Jarek, Michael Rettinger, am Gedenkstein am Jarek Platz in einer berührenden Rede der Toten , die in all den Jahren seit der Flucht ihr Leben verloren haben. Daraufhin verlas er die Namen der Verstorbenen des vergangenen Jahres. Wie immer war es eine große Anzahl. Das Häuflein der ”Ur-Jareker“ wird naturgemäß immer kleiner.

Bild 1 - Der 2. Vorsitzende des OA Jarek, Michael Rettinger,
hält die Totenehrung. (nachfolgend seine Ansparche)


“Verehrte Anwesende, liebe Jareker,

am heutigen Tage unseres Heimatort-Treffens gedenken wir unserer
verstorbenen Landsleuten aus Jarek.

Vor 55 Jahren wurden wir aus unserer Heimat vertrieben und
teilweise in die ganze Welt verstreut.

Hier im süddeutschen Raum haben sich eine große Anzahl Jareker neu angesiedelt.
Wir sind dankbar, dass wir hier in Beuren seit vielen Jahren die Gedenkstätte
für unseren Heimatort haben können.

Heute Gedenken wir unseren verstorbenen Landsleuten.
Unsere Gedanken weilen auch bei den Verstorbenen, die auf der Flucht
umgekommen und auch bei jenen, die in Jarek zurückgeblieben sind.

Die Vergangenheit können wir nicht ändern, daher sollten wir in die Zukunft
schauen und hoffen, daß für unsere Nachkommen solch schlimmen Zeiten
mit Vertreibung, Leid, Hunger und Tod nie wieder kommen werden.”


“Seit unserem letzten Treffen sind verstorben:”

Lothar Nunnenmacher,
geb. 19848, gest. am 15.05.2008 in Wien,
Rosina Stroh,
geb.Luttmann, geb. am8.08.1916, gest. am 21.07.2008 in Beuren,
Theresia Bäuerle,
geb. Hindelang, geb. 1924, gest. 2008 in Weisenheim/Sand,
Rosina Hay,
geb. Hindelang, geb.1923, gest. 2008 in Ettlingen,
Eva Renner,
geb. Lottbrein, geb. 1915, gest. am 28.01.2009 in Kohlberg,
Petert Steigele,
geb.1913, gest. am 18.02.2009 in Nürtingen,
Ursula Gerstheimerm,
geb. Bogs , Ehefrau von Janni Gerstheimer,gest. am
     20.12.2008 in St.Louis USA,

Rosina Federmann,
geb. Müller, geb. 1913, gest. am 21.02.2009 in Neudorf-Lachen,
Rosina Fries,
geb. Bauer, geb. 1925, gest. am 17.036.02009 in Friedrichstal,
Magdalena Niefer,
Ehefrau von Jakob Niefer, geb. 1931 im Sudetenland, gest. am
     3.03.2009 in Dannstadt-Schauernheim,

Adam Bäuerle,
geb. 1932, gest. am 16.03.2099 in Ettlingen,
Georg Mayer,
geb. 1921, gest. am 1.05.09 in Neureut,
Adam Greulach,
geb. 1906, gest. im Dez.07 in Viernheim und
Franz Greulach, geb. 1936, gest. im Nov.08 in Viernheim.

“Wir gedenken nun in einer Trauerminute unserer Toten.”

Bild 2 – Nach der Totenehrung: Bürgermeister Stellvertreter Bernhard Klass,
Gerlinde Leib, Michael Schmidt, Hans Supritz, Michael Rettinger
und Frau Supritz auf dem Jarek Platz.

Es freut uns sehr, dass der Vertreter des Bürgermeisters, Herr Bernhard Klass, und eine große Zahl von Gemeinderäten an der Totenehrung und auch nachher beim offiziellen Teil des Treffens im Bürgerhaus anwesend waren. Sie zeigten auf diese Weise ihre Verbundenheit mit ihren “Patenkindern“.

Im Bürgerhaus begrüßte der 1.Vorsitzende, Michael Schmidt, die Jareker und die Gäste. Es gab wieder einige Teilnehmer, die zum ersten Mal den Weg nach Beuren gefunden hatten. Siegfried Wagner hatte wohl den weitesten Weg. Er kam per Flugzeug aus Wien und fühlte sich im Kreise der Jareker recht wohl. Besonders erfreut war Michael Schmidt, dass der Bundesvorsitzende der Donauschwaben, Hans Supritz mit seiner Gattin, der Einladung des OA gefolgt war. Danach stellte sich der neue 2. Vorsitzende des OA Jarek, Michael Rettinger, in einer kurzen Rede den anwesenden den Jarekern vor.

Herr Klass entschuldigte in seinem Grußwort Bürgermeister Erich Hartmann, der sehr gerne am Treffen teilgenommen hätte, aber wegen einer Geburtstagsfeier in der Familie leider verhindert war. Danach gab er einen Überblick über die Aktivitäten in der Patengemeinde seit dem letzten Jahr.

Im Anschluss daran gab Hans Supritz einen Einblick in die Arbeit des Landes- und Bundesverbandes der Donauschwaben. Er bedauerte es, dass es in beiden Verbänden wie überall an Nachwuchs mangle und die Arbeit an einigen wenigen hängen bliebe. Alle Anwesenden waren gespannt auf seine Ausführungen über die Fortschritte bei seinen Verhandlungen mit der Gemeinde Temerin in Bezug auf die Fertigstellung des geplanten Gedenkkreuzes bei den Massengräbern in Jarek. Herr Supritz erklärte, dass alle bisher fertig gestellten Gedenkstätten in den anderen Lagern in der Batschka, im Banat und Syrmien lange nicht so viele Schwierigkeiten bereitet hätten wie die in Jarek. Bei seinen wiederholten Besuchen in Temerin und Backi-Jarak hätten sich immer wieder neue Probleme ergeben, die zum großen Teil mit dem Grundstück zusammenhingen, auf dem das Kreuz errichtet werden soll. Mitte Mai wolle er noch einmal in die Woiwodina fahren, um letzte Schwierigkeiten auszuräumen und um zu klären, ob die geplante Einweihung des Kreuzes im September stattfinden könne.

Im Anschluss an seinen Bericht überreichte Hans Supritz dem 1. Vorsitzenden des OA Jarek, Michael Schmidt, die Goldene Ehrennadel der Landsmannschaft der Donauschwaben, die für besondere Verdienste an den donauschwäbischen Landsleuten verliehen wird. Michael Schmidt hat sich diese Ehrung redlich verdient durch seine über 50 jährige Tätigkeit im Dienste der Donauschwaben. Die Jareker gratulieren sehr herzlich und freuen sich mit ihrem 1. Vorsitzenden.

Bild 3 – Hans Supritz überreicht Michael Schmidt
die goldene Ehrennadel der Landsmannschaft . . .

Bild 4 –  . . . der Donauschwaben und die Urkunde dazu.


Danach zeigte Inge Morgenthaler alte und neue Bilder von Jarek. Sie richtete den Blick besonders auf die verschieden Hausformen und die Details der Häuser, also die Stuck- Verzierungen der Fenster und Tore. Viele davon sind inzwischen sehr verfallen, andere aber doch schön renoviert. Alle aber lassen erkennen, wie schön das Dorf einmal war. Der Name „Schönhausen“, den Jarek einmal eine zeitlang trug, war schon zu recht verliehen worden. Wenn der Verfall weiter voranschreitet, wird von der einstigen Schönheit des Dorfes in einigen Jahren nichts mehr übrig sein und nur die Erinnerung daran und auch die Bilder werden bleiben. (Siehe auch / Link zu:  Jareker Häuser)


Nach dem Abendessen, das so wie das Mittagessen von den Familien Rapp und Filipps zubereitet worden war, ging dieser schöne gemeinsame Nachmittag der Jareker zu Ende.

Inge Morgenthaler

OA Jarek, im Mai 2009

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