Die Gedenkstätte bei den Massengräbern in Jarek wurde eingeweiht

Am 6.Mai 2017 wurde in Backi-Jarak (Jarek) unter großer öffentlicher Anteilnahme in Anwesenheit von Ministerpräsident Aleksander Vucic, Mitgliedern der Vojvodina Regierung, des deutschen Botschafters in Serbien  und Vertretern der Donauschwäbischen  Organisationen in Serbien und Deutschland die Gedenkstätte bei den Massengräbern nun endlich eingeweiht. I4 Jahre lang hatte sich der Bundesverband der Donauschwaben darum bemüht und erst nach der Intervention von Bundeskanzlerin  Angela Merkel bei Ministerpräsident Aleksander Vucic im Jahr 2016 Jahr wurde die Genehmigung erteilt.
In den Vernichtungslagern in der Batschka, im Banat und in Syrmien verloren von 1944 bis 1948 ca. 50 000 Donauschwaben ihr Leben. Die Lager und die Entrechtung der Donauschwaben wurden bisher von allen Regierungen Jugoslawiens und Serbiens tot geschwiegen. Von den ehemals 550 000 Donauschwaben leben heute nur noch 4000 im Land. Die Avnoj Gesetze, in denen die Entrechtung festgelegt wurde, wurden nie zurückgenommen. Die Einweihung der Jareker Lagergedenkstätte, die sich in der Nähe  ehemaligen  Massengräber  befindet, wurde nun als Geste der serbischen Regierung zur Aussöhnung und Auseinandersetzung  mit dem bisherigen Tabuthema aufgefasst.
Die Trauerfeier für die Verstorbenen, die ja alle ohne kirchlichen Segen verscharrt worden waren, wurde von dem emeritierten Freiburger  Erzbischof Dr. Robert Zolitsch aus Filippowa und dem evangelischen Pfarrer Jakob Stehle aus Mramorak im Banat gehalten, die beide als Kinder andere Lager überlebt hatten . Umrahmt wurde der feierliche Gottesdienst mit deutschen Liedern, gesungen von einem Chor des Gymnasiums Novi Sad und einem Posaunenchor. Der Vorsitzende des Bundesverbandes der Donauschwaben, Hans Supritz, der sich 14 Jahre lang um die Errichtung der Gedenkstätte bemüht hatte, fand versöhnende Worte. Er sagte u. a. „Der Text auf den Platten solle kommende Generationen daran erinnern, dass verschiedene Nationen in Frieden miteinander lebten, bis sie  von der nationalen Verblendung unter großen Opfern getrennt wurden.“ Ministerpräsident Aleksander Vucic sagte: „Nur durch die Achtung fremder Opfer werden wir das Recht haben auch Respekt und Achtung für unsere Opfer zu fordern.“ Im Anschluss an die Feier legten die Vertreter der anwesenden Organisationen zahlreiche Kränze  und Blumengebinde nieder. Auch ca. 300 Donauschwaben, Überlebende des Lagers, und die Nachkommen der Verstorbenen waren angereist, um endlich ihren Lieben  mit Kränzen und Blumen die letzte  Ehre zu erweisen. Wir Jareker nahmen mit 18 Personen teil. Auch  eine große Anzahl  Serben aus Backi-Jarak und Umgebung, sowie viele Anhänger von Ministerpräsident  Vucic waren angereist und nahmen an der Veranstaltung teil.
Alle serbischen Fernsehsender und Printmedien und auch viele Deutsche Medien berichteten ausführlich  über das Ereignis.  Auf youtube kann man unter https://www.youtube.com/watch?v=rzHcNBfiiEc die gesamte Gedenkfeier ansehen.
Inge Morgenthaler, Hog Jarek